Persönlicher BU-check

Die nachfolgenden Punkte sind persönliche Erläuterungen zu diesem Thema, da ich leider sehr häufig feststellen muss, dass die absolut notwendige Absicherung der eigenen Arbeitskraft kaum im Bewusstsein der deutschen Bevölkerung angekommen ist. Die gesetzliche Berufsunfähigkeit wurde am 31.12.2000 abgeschafft, d.h. für alle die ab dem 01.01.1961 geboren sind gibt es neue Regelungen.

  1. Viele verwechseln eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer Unfallversicherung, jedoch zahlt letztere ausschließlich wenn die gesundheitliche Einschränkung durch einen Unfall entstanden ist. Ca. 87% aller Berufsunfähigen wurden jedoch durch andere Erkrankungen zum Leistungsfall.
  2. Wie hoch sollte meine monatliche BU-Rente sein? Grob über den Daumen sollte man so 75% des aktuellen Nettoeinkommen absichern. Leider sind in vielen Policen Beträge so um die € 300 bis € 500 zu lesen. Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes, wenn nicht noch Geld woanders herkommt !
  3. Achten Sie auf das Leistungsendalter! Grundsätzlich sollte man heutzutage auf 67 Jahre abzielen. Kürzere Absicherungen schmälern zwar den Preis, die Frage ist aber ob man später in der Lage sein wird die fehlenden Jahre aus eigenen Mitteln zu überbrücken.
  4. Ehrlichkeit im Bereich der Gesundheitsfragen ist bei der BU von höchster Wichtigkeit! Wer bei der Antragstellung "schummelt" kann es gleich lassen. Das gleiche gilt für gefährliche Hobbies! Sollte Ihnen "Jemand" erzählt haben dass das nicht angegeben werden müsse, dann ist Ihr Versicherungsschutz unter Umständen leider keinen Pfifferling wert, denn SIE haben mit der Unterschrift bestätigt, dass es so ist - nicht der Vermittler!
  5. Jung und gesund sollte man sein, am Besten noch vor Schulabschluss als Schüler einsteigen - ganz besonders, wenn die berufliche Ausrichtung in die handwerkliche oder gar exotische Richtung zielt, was eine spätere Absicherung eventuell sogar ausschließt.
  6. Auslandsaufenthalte nach Schulabschlüssen werden immer beliebter. Sie sind auch so eine Gefahr, leider führen die unerwünschten "Souvenirs" immer mal wieder zur lebenslangen Unversicherbarkeit. ACHTUNG: Die Gesellschaften wollen schon bis zu 12 Monate vorher wissen, wenn ein längerer Aufenthalt geplant ist !!
  7. Auswahl des Versicherers. Wenige Gesellschaften geben sich bei dieser Absicherung richtig Mühe, deshalb ist so manche Absicherung nicht nur teuer sondern auch vom Bedingungswerk ziemlich mau. Hier ein ordentliches Preis-Leistung-Verhältnis zu finden ist für den Laien nicht gerade einfach. Es gibt zum Beispiel Branchenlösungen - man muss sie nur kennen!
  8. Eine BU-Absicherung wird irgendwann zur Zwangsehe, dies bedeutet, wenn im Laufe des Lebens gesundheitliche oder berufliche Veränderungen stattfinden, wird ein Wechsel des Versicherungsunternehmens mitunter sehr schwierig bis unmöglich. Aussteigen kann ich jederzeit, aber einsteigen nicht.
  9. Deshalb auch VORSICHT beim Versichererwechsel, erst wenn das neue Unternehmen zu den gewünschten Bedingungen den Vertrag bestätigt hat, sollte man den alten Vertrag beenden - damit man sich kein Eigentor schießt.
  10. Ja und ein guter Preis bei einer guten Gesellschaft macht sich im Laufe eines Arbeitslebens natürlich auch bezahlt. Wer z.B. 45 Jahre lang monatlich € 50,-- zuviel für eine qualitativ schlechtere Absicherung bezahlt, der könnte sich vielleicht darüber ärgern.